Leichenschauschmaus – 66 Minuten

Auch wenn der “Leichenschauschmaus” zu den älteren Spielen von 66 Minuten gehört, hat es noch überhaupt nicht an Qualität verloren und gehört nach wie vor zu den besseren Spielen, die Deutschland zu bieten hat.

Quickfacts

🏆 Bewertung DE:

7.9/10

🌍 Bewertung GL:

6.9/10

😈 Schwierigkeit:

2/5

👻 Scare-Faktor:

0/5

💰 Preisklasse:

2/3

📆 Zeitpunkt:

Juli ’20

📍 Ort:

Neuwied, Deutschland

🤹‍♂️ Spieler*innen:

Hammer, Holz, Kleber, Nagel, Wasserwaage

Quelle: 66minuten.de

Tod, Blut, Enge Räume

HammerHolzKleberNagelWasserwaage
DE7888.58
GL67.5777

Auch wenn der “Leichenschauschmaus” zu den älteren Spielen von 66 Minuten gehört, hat es noch überhaupt nicht an Qualität verloren und gehört nach wie vor zu den besseren Spielen, die Deutschland zu bieten hat.

Wasserwaage

Location & Gamemaster*in

Direkt neben dem Rhein und mitten in der kleinen, aber charmanten Innenstadt von Neuwied befindet sich das Hauptquartier vom berüchtigten Anbieter “66 Minuten”. Die meisten der Spiele verstecken sich buchstäblich im Umfeld, denn eine konkrete Start-Adresse bekommt man in der Regel erst nach erfolgreichem Buchen per Mail zugesendet. Schon hier leistet “66 Minuten” einen wunderbaren Job, denn bereits durch diese ideal in die Thematik eingebettete Nachricht fühlt man sich schon vor Spielbeginn wie ein*e richtige*r Agent*in. Dass bei “66 Minuten” wirklich alles gut durchdacht wurde, lässt sich außerdem ohne Zweifel daran erkennen, dass alles im Symbol der hauseigenen Taskforce “ASF” (Anti-Schlabbeck-Force) steht, zu der jedes Spiel einen Bezug hat. Durch den immer wiederkehrenden Antagonisten “Schlachtmeister Schlabbeck” wird hier ein eigenes, kleines Universum erschaffen, das zum Zurückkommen und Mehr-Erfahren einlädt. 

Doch nicht nur mit ihren 5 Escape Rooms kann “66 Minuten” dienen, denn es gibt auch Outdoor-Spiele, Angebote für jüngere Gäste und ihre Familien, Online-Spiele und auch die Möglichkeit Firmen, Geburtstage, JGA’s und Schulklassen zu beherbergen. Zusammenfassend kann man festhalten, dass hier bereits ein wirklich tolles Konzept besteht, das mehrere Altersgruppen und Personenkonstellationen abholt, aber trotzdem den Fokus auf die Escape Rooms nicht verliert.


Bei unserem Besuch wurden wir von unserer Gamemasterin direkt in der Rolle abgeholt und in unsere Mission eingeschleust. Durch kleine, schauspielerische Tricks konnten wir uns sehr schnell in unserem Agentendasein wiederfinden und starteten zügig und voller Vorfreude in unser Spiel. Ohne hier zu viel verraten zu wollen: “66 Minuten” heißt nicht ohne Grund auch “Theater Adventures Neuwied”. Achtung: Zeit für eine Toilettenpause vorab gibt es hier nicht!

Story & Atmosphäre

Auch beim “Leichenschauschmaus” verfolgen wir ein klares Ziel: Schlachter Schlabbecks Küche infiltrieren und herausfinden, was dort vor sich geht und was mit der Headhunterin Susanne Rosenberg-Wiesenknilch passiert ist, die sich vor uns auf den Weg in die Räumlichkeiten Schlabbecks machte, aber nie zurückkehrte. Auch wenn es hier zu keiner Zeit gruselig wird, herrscht im gesamten Spiel eine eher düstere, makabre Stimmung, die zwischendurch charmant aufgebrochen wird und auch den ein oder anderen Lacher bereithält. Schon auf den Bildern der Website wird klar, dass man sich hier auf weitaus mehr einstellen muss, als eine altbekannte Labor- bzw. Küchenoptik mit Kunstblut. Durch verschiedene, thematische Räumlichkeiten kommt während des Spielens keine Langeweile auf und auch an einer Outdoor-Optik sind die Kulissen-Künste von “66 Minuten” nicht gescheitert. Der Bildschirm im Spiel, der die Restzeit anzeigt, bricht die geschaffene Immersion jedoch ein wenig.
Nichtsdestotrotz liegt der Fokus hier definitiv auf der wirklich sehr kreativen Story, die voller Fantasie und Überraschungselemente steckt.

Rätsel

Die Rätsel im “Leichenschauschmaus” waren durchaus abwechslungsreich und basieren größtenteils auf dem natürlichen Instinkt einer*s jeden Enthusiast*in: Neugier. Gruppen, die grundsätzlich dazu tendieren, alle Spielgegenstände mal in die Hand zu nehmen und von ihren geübten, auf Escape-Room getrimmten Sinnen profitieren, sollten mit den Rätseln gut zurecht kommen. In Hinblick auf eine sehr lineare Spielführung und die zeitweise ziemlich geringe Spielfläche erscheint mir die maximal mögliche Spielgröße von 7 Personen etwas zu groß, denn schon als 5-köpfige Gruppe waren nicht alle von uns immer beschäftigt. Die empfohlene Spieler*innenanzahl von 4 Personen scheint hier ideal zu sein. Abgesehen von einigen visuellen Schwierigkeiten in einem nicht allzu ausgelichteten Bereich, konnten wir uns mit den Rätseln gut arrangieren. Durch die breit aufgestellte Varianz der Rätsel konnte jede*r aus unserer Gruppe an ein oder mehreren Stellen mit bestimmten Talenten glänzen, was zu einem sehr harmonischen Spielgefühl führte.


Fazit

Auch wenn der “Leichenschauschmaus” zu den älteren Spielen von 66 Minuten gehört, hat es noch überhaupt nicht an Qualität verloren und gehört nach wie vor zu den besseren Spielen, die Deutschland zu bieten hat. Größtenteils von den 1.0er Standards losgelöst, punktet 66 Minuten hier mit einer wahnsinnig ausgefuchsten Geschichte, die besonders durch die unterstützenden, schauspielerischen Leistungen der Gamemaster*innen heraussticht. Ein so schönes Spiel möchte man gerne lange genießen, und auch wenn wir über unsere Restzeit von 28:16 sehr stolz waren, hätten wir doch noch gern ein wenig länger in Schlabbecks Küche verbracht. Dass es mit dem Bau von “Geldrausch” eine Entwicklung gegeben hat, ist ohne Zweifel festzustellen. Dass “Leichenschauschmaus” trotzdem ein zu empfehlendes Spiel bleibt, spricht für sich. 66 Minuten hat mit uns 5 neue Stammkund*innen gewonnen!

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