Le Prince – Escaping Belgium

Neben der wunderschönen Kulisse und Atmosphäre konnten also auch die Rätsel auf ganzer Linie überzeugen.

Quickfacts

🌍 Bewertung GL:

9.3/10

😈 Schwierigkeit:

4/5

👻 Scare-Faktor:

0/5

💰 Preisklasse:

1/3

📆 Zeitpunkt:

Juni ’22

📍 Ort:

Retie, Belgien

🤹‍♂️ Spieler*innen:

Hammer, Holz, Kleber, Nagel, Wasserwaage

Enge Räume

HammerHolzKleberNagelWasserwaage
GL99.59.599.5

Neben der wunderschönen Kulisse und Atmosphäre konnten also auch die Rätsel auf ganzer Linie überzeugen.

Holz

Location & Gamemaster*in

Um unser letztes Spiel des Belgien-Trips zu spielen, fuhren wir zu Escaping Belgium in Retie. Die Location liegt inmitten einer Ferienanlage und bietet somit genügend Parkmöglichkeiten. Eine Bushaltestelle ist in 10 Minuten fußläufig zu erreichen. Wir betraten also das etwas kahl und unscheinbar wirkende Gebäude und wurden schon auf der Treppe zu den Räumlichkeiten von Escaping Belgium durch den sehr freundlichen und zuvorkommenden Besitzer begrüßt. Er wies uns kurz den Weg zu den Toiletten und empfing uns danach in dem doch wirklich schönen Empfangsbereich, in dem man auch Getränke und Snacks zu sich nehmen kann.

Wir hatten dort eigentlich das Spiel “Erzsebét” gebucht, da “Le Prince” den Tag über schon ausgebucht war. Im Gespräch mit unserem Gamemaster bot er uns dann netterweise an, wir könnten auch das Spiel wechseln, da es zu einem spontanen Gruppenausfall kam und es zufällig genau in unseren gebuchten Slot passe. Außerdem würde er erfahrenen Gruppen doch eher “Le Prince” ans Herz legen. Gesagt getan bereitete er nach unserer Zustimmung noch kurz das Spiel vor und leitete uns in die Geschichte ein. Daraufhin ging es in einen kleinen Vorraum, in dem wir ein sehr professionell gefilmtes Introvideo bekamen, welches uns unsere Rollen und unsere Aufgaben erklärte. Hier waren wir schon begeistert und hofften, dass es im Spiel genauso weitergehen würde. 

Story & Atmosphäre

“Louis Le Prince” war ein französischer Erfinder, bekannt als einer der Pioniere des Kinos. Nachdem er seine Kindheit im Fotostudio des Freundes seines Vaters verbracht hatte, wollte er als Erwachsener eine Kamera entwickeln, die bewegte Bilder aufnehmen konnte. Nach einigen Versuchen gelang es ihm und nun führte ihn sein Weg nach New York, um das Patent für seine Erfindung anzumelden. Er fühlte sich in den Wochen davor schon durchgehend verfolgt und traute sich nicht mehr in sein Studio, nachdem er am Bahnhof merkte, dass er zwar seinen Prototypen dabei hatte, aber die Pläne dort vergessen hatte. Also beauftragte er uns dazu, unbemerkt in das Studio zu gelangen und seine Pläne zu holen, bevor der Zug abfahren würde… 

Auf dem Weg zum Spiel hatten wir uns gewundert, was uns wohl erwarten würde und wir wurden auf jeden Fall überrascht. Das aber durchweg positiv. Schon im ersten Raum hatte uns die Kulisse umgehauen. Das Wort, das am besten zu der Atmosphäre passt, ist einfach “schön”. Alles was man sieht ist so liebevoll gestaltet und auch die reichliche Deko ist so filigran und passt wunderbar zum Spiel und zur Geschichte, wie man es in den wenigsten Räumen sieht. Alles passte mit allem zusammen, sogar die Rätsel wirkten passend in den Raum mit eingebunden. Wir fühlten uns, als wären wir in einem Freizeitpark, den wir erkunden durften und konnten auf unserem Weg immer wieder neue kleine Details entdecken. Diese Immersion ist wirklich eine der größten Stärken von “Le Prince”. 

Zu der wunderschönen Kulisse kam passende Musik und einige Spezialeffekte, die wir aufgrund von Spoilern natürlich nicht verraten werden. Freut euch drauf, denn auch diese wirkten absolut natürlich und passten einfach perfekt in das Spiel.  

Eine Sache, die uns erstaunlicherweise im Gedächtnis blieb, waren die Bildschirme im Raum, die neben der Zeit auch Teil des Spiels waren und dafür fantastisch mit eingebaut waren. Sie wirkten kaum wie Bildschirme und waren immer innovativ in die Kulisse eingebunden. Außerdem fanden wir es sehr angenehm, dass jeder Raum mit einer Klimaanlage ausgestattet war.

Rätsel

Ebenso positiv sind uns auch die Rätsel aufgefallen. Auch wenn es erst so wirkte, als bestünde der Hauptteil der Räume aus Deko, merkten wir jedoch schnell, dass wirklich sehr viel davon auch wichtig war, oder zumindest einen tieferen Sinn hatte. Trotz der vielen hübschen Ablenkungen fiel es uns nicht schwer, den nächsten Anhaltspunkt für das nächste Rätsel zu finden, da es nach der richtigen Lösung eines jeden Rätsels einen sichtbaren Hinweis gab, der uns zum nächsten führte. Das erleichterte uns das Suchen immens. Die meiste Zeit über konnten wir uns gut aufteilen, oder uns sonst bei den anderen abwechslungsreichen Aufgaben ergänzen. 

Besonders bemerkenswert war die Reibungslosigkeit der Rätsel. Jedes funktionierte einwandfrei und gab uns dadurch noch mehr das Gefühl, wirklich in einer Geschichte zu stecken. Auch wenn wir an einigen Stellen dachten, dass manche Rätsel sehr simpel und schnell zu lösen waren, merkten wir doch nach den ersten paar, dass sich hinter den meisten noch viel mehr versteckte und die erste Idee oft nicht die richtige war. Trotzdem war durchgehend klar, was mit was kombiniert werden musste, um auf die richtige Lösung zu kommen. Neben der wunderschönen Kulisse und Atmosphäre konnten also auch die Rätsel auf ganzer Linie überzeugen.


Fazit

“Le Prince” überzeugt mit einem rundum wunderschönen Erlebnis, das alle möglichen Aspekte eines Escape Rooms umfasst. Neben der zuvorkommenden und sehr freundlichen Beherbergung, mangelt es dem Spiel weder an einer fantastischen Kulisse und Atmosphäre, die mit allen Sinnen aufgenommen werden kann, noch an abwechslungsreichen Rätseln, die geradezu perfekt ablaufen. Der Raum kann definitiv mit den führenden Spielen wie „Molly’s Game” oder “The Dome” mit seiner einzigartigen und liebevollen filigranen Art mithalten. So blieb das Spiel als eines unserer Highlights dieses Trips in Erinnerung und wir werden auf jeden Fall wiederkommen, um „Erzsebét“ und alles andere, was noch folgen wird, zu spielen.

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