The Secret of Saint Rumoldus – De Gouden Kooi

Location & Gamemaster*in

Die Location von “De Gouden Kooi” liegt gut sichtbar in einer recht zentralen, sehr schönen, aber auch sehr touristischen Ecke von Mechelen, direkt an einem kleinen Kanal. Drumherum gibt es viele Gelegenheiten für Kaffee und Kuchen, sowie einen Supermarkt und sicherlich viele andere Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten. Es gibt keine eigenen Parkplätze, aber lange mussten wir nicht suchen. Die Parkplätze in der Umgebung sind kostenpflichtig. Vom Hauptbahnhof läuft man knapp zwanzig Minuten. Wählt man einen der zahlreichen Busse, kann man fünf Minuten von dieser Zeit einsparen. Die Location war sehr modern eingerichtet, glich in gewisser Art einem kleinen Café und bot zahlreiche Sitzgelegenheiten, kleine Knobelrätsel für die Wartezeit, sowie einige Schließfächer in verschiedener Größe. Die Toiletten konnten leider wortwörtlich nicht mit Sauberkeit glänzen, und das, obwohl wir mutmaßlich eine der ersten Gruppen des Tages waren. Der Empfang und das Intro fühlten sich recht beliebig an und fielen jeweils weder besonders negativ, noch besonders positiv auf. Die Gamemasterin war jedoch zu jedem Zeitpunkt freundlich, leitete uns unauffällig durchs Spiel und gab uns genau den einen Tipp, den wir brauchten.

Story & Atmosphäre

Die Vorgeschichte des Spiels wurde uns bereits im Intro von der Gamemasterin erzählt und im Anschluss wurde mit einem sehr hochwertig produzierten Video recht immersiv ins Spiel selbst übergeleitet. Das Besondere hierbei: die Geschichte basiert auf einer tatsächlichen Erzählung aus Mechelen. Der einst sehr beliebte Saint Rumoldus wird nach seinem Tod aufgefunden und beginnt von innen heraus zu strahlen. Daraufhin wird er heilig gesprochen, da man einen göttlichen Ursprung hinter dem Licht vermute. Doch seit einiger Zeit geschehen in seiner alten Kirche seltsame Dinge und wir sollten herausfinden, was es damit auf sich hat. Das Spiel selbst war optisch sehr authentisch gestaltet und wirkte durch seine Gestaltung und verwinkelten Räume recht großflächig. Dadurch, dass man sich während des Spielens mehrmals zurück begeben musste, bekam man ein gutes Gefühl für diese Räumlichkeiten, was den “Entdeckergeist” weckte und der Immersion in die Karten spielte. Die Szenenwechsel sind glaubwürdig gestaltet und unterstützen die authentischen Räumlichkeiten. Man hatte nie das Gefühl, durch einen rein zweckmäßigen Gang in einen neuen Bereich zu gelangen. Eine kleine Schwäche waren hierbei jedoch zum einen die Bildschirme, welche untypisch schlecht in das Gesamtbild des Spiels integriert wurden und somit der Immersion einen Zacken aus der Krone brachen, sowie das Voiceover, welches aufgrund des Stimmenverzerrers oft schwer verständlich war. Auch das Finale des Spiels fällt in Teilen etwas aus dem sonst so authentischen Spielerlebnis heraus, obwohl es trotzdem einige optische, wie spielerische Highlights bot und für einen gelungenen Abschluss des Spiels sorgte. Insgesamt ist definitiv erkennbar, dass es sich um ein Escape Game und kein Filmset handelt, die Kulisse und Atmosphäre des Spiels ist trotzdem überdurchschnittlich gut und sorgt für ein tolles und immersives Spielerlebnis.

Rätsel

Trotz der authentischen Kulisse ist “The Secret of Saint Rumoldus” keinesfalls ein einfaches Spiel. Wird es vom Anbieter selbst als Experience und nicht als Escape Game gelistet, kann es trotzdem mit seinen Rätseln glänzen und stellte uns vor eine willkommene Herausforderung. Das lag zum einen an der schieren Menge der Rätsel, welche trotz unserer großen Gruppengröße von fünf Personen niemanden tatenlos zurückließ und zum anderen der Qualität der Rätsel. Des Öfteren mussten wir beim Rätseln durchtauschen, um einen neuen Blickwinkel oder einen anderen Lösungsweg zu finden. Frustrierend wurde es jedoch, bis auf einen kleinen verhinderbaren Fehler bei einem Geschicklichkeitsrätsel, nie. Die Mischung zwischen einfachen Rätseln mit schnellen Erfolgsmomenten und kniffligen Aufgaben ist sehr gut gelungen und sorgte für ein spannendes, aber immer faires Level. Hier und da mussten wir sogar ein bisschen “outside the box” denken, was ab einer gewissen Erfahrung immer seltener vorkommt und eine dementsprechend tolle Abwechslung darstellte. Da dies direkt zu Beginn des Spiels der Fall war, gingen wir schon mit einem positiven Gefühl ins Spiel hinein, welches über den gesamten Spielverlauf hinweg aufrecht erhalten werden konnte. 

Fazit

Oft entscheiden sich Spiele zwischen einer überzeugenden Kulisse und herausfordernden, kreativen Rätseln. “De Gouden Kooi” hat mit “The Secret of Saint Rumoldus” ein Spiel geschaffen, welche beide Königsdisziplinen des Escape Games überdurchschnittlich gut verbindet. Dazu kommt eine lokal verankerte und somit einzigartige Geschichte, welche erzählt und zusätzlich durch ein professionell produziertes Video visuell unterstützt wird. Es wird, trotz einer eher typischen Escape Game Location, ein tolles Gefühl von Räumlichkeit geschaffen, welches auf abwechslungsreichen Szenenwechseln und einer authentischen Kulisse basiert. Hinzu kommen die vielen Rätsel unterschiedlicher Schwierigkeit, welche auch geübte Spieler*innen vor eine ordentliche, aber immer faire Herausforderung stellen. “The Secret of Saint Rumoldus” eröffnete unsere Belgien Tour hervorragend und sorgte für eine direkt zu Beginn hohe Messlatte. Ein auf eine Art klassisches, aber doch sehr modernes Escape Game, welches mit der Zeit geht, ohne seine Wurzeln zu verraten.