Nightmare Hotel – Alma Park

Die Kulisse des verlassenen Hotels war recht glaubwürdig gestaltet und hatte einen angemessenen, guten Standard. Sie litt allerdings unter einem sehr geringen Detailgrad, was gerade auf der eigentlich großen Fläche wenig Raum zum Erkunden ließ.

Quickfacts

🏆 Bewertung DE:

5/10

🌍 Bewertung GL:

4,2/10

😈 Schwierigkeit:

2/5

👻 Scare-Faktor:

2/5

💰 Preisklasse:

2/3

📆 Zeitpunkt:

Januar ’23

📍 Ort:

Gelsenkirchen, Deutschland

🤹‍♂️ Spieler*innen:

Hammer, Holz, Kleber, Nagel, Wasserwaage

Dunkelheit, Tod, Blut, Gruppe wird getrennt, Enge Räume

HammerHolzKleberNagelWasserwaage
DE55555
GL4,544,544

Die Kulisse des verlassenen Hotels war recht glaubwürdig gestaltet und hatte einen angemessenen, guten Standard. Sie litt allerdings unter einem sehr geringen Detailgrad, was gerade auf der eigentlich großen Fläche wenig Raum zum Erkunden ließ.

Nagel

Location & Gamemaster*in

Wir alle kommen aus NRW, aber wenn es um Escape Games geht, sind wir mittlerweile überall außer eben dort unterwegs. Um mal wieder etwas vor unserer sprichwörtlichen Haustür zu spielen, machten wir uns auf den Weg ins Ruhrgebiet. Eloria stand das erste Mal auf dem Plan, genauso wie das neue Spiel des Alma Parks “Nightmare Hotel”. Zu “Infinitum” bei Eloria wollen wir euch zu einem späteren Zeitpunkt berichten, denn hier und jetzt soll es um “Nightmare Hotel” gehen. Das Spiel ist schließlich brandneu und einige von euch stehen bestimmt schon in den Startlöchern. Der Alma Park ist mit dem Auto einen Katzensprung vom Gelsenkirchener Hbf entfernt und von dort auch zu Fuß in 15 Minuten zu erreichen. Parkplätze gibt es reichlich und kostenlos, schließlich bietet der Alma Park auch noch viele andere Aktivitäten neben den Escape Rooms an und ist somit ein beliebtes Ziel für viele verschiedene Besucher*innen. Nach unserem Eintreffen suchten ein paar von uns noch die Toilette auf, die zwar recht sauber war, aber auch – etwas übertrieben ausgedrückt – von einer dünnen Wasserlache bedeckt schien. Im Anschluss meldeten wir uns an, Hammer bekam eine Hotel-Portier Mütze aufgesetzt und wir setzten uns in den Wartebereich. Nach einiger Zeit wurden wir dann abgeholt und machten uns durch einige Gänge, Treppen und Türen auf den Weg zum Eingang des Spiels. Die Spielleiterin gab uns ein knappes und standardisiertes Escape Game Intro und startete das Game mit einem Klick auf den sich im Spiel befindenden Bildschirm. Da das Tippsystem größtenteils über eben diesen Bildschirm automatisiert lief, kann ich über die Leitung selbst wenig sagen. Sie war aber immer freundlich und wusste, was sie zu tun hatte. Wer bereits hier Immersion oder einen enthusiastischen Austausch nach dem Spiel erwartet, den muss ich leider enttäuschen.

Story & Atmosphäre

Zuletzt waren wir für “der Erbe Draculas” im Alma Park. Dieser hatte uns mit einer tollen Atmosphäre, einer schönen Kulisse und einem erstaunlich authentisch wirkenden Friedhof nachhaltig überzeugt. Viele kleine Highlights gaben uns ein gutes Gefühl und ließen uns positiv überrascht zurück, dementsprechend hoch war unsere Erwartung nun “Nightmare Hotel” zu spielen. Als Clique sind wir diesmal auf dem Weg ins Grüne, bis eine falsche Abzweigung uns wahllos durch die Gegend irren lässt. Trotz der bereits eingebrochenen Dunkelheit sehen wir plötzlich ein Licht durch die dunklen Stämme der Bäume scheinen, das Dreams Hotel! Wir entscheiden uns die Nacht hier zu verbringen, die dann zum Albtraum werden würde… So steht es zumindest auf der Website, denn von all dem bekamen wir gar nichts mit, außer man lässt die grünen Gänge des Alma Parks als Wald durchgehen. Letztlich starteten wir im Hotel selbst, die Geschichte würde für uns erst mit dem Klick der Spielleiterin auf den Bildschirm beginnen. Nun waren wir auf uns allein gestellt, bis auf den Geist einer alten Frau auf dem Bildschirm, welcher uns deutlich übersteuert und auf Englisch in die eigentliche Geschichte des Spiels einführte. Nicht, dass wir mit Englisch ein Problem hätten, aber für ein Spiel in Deutschland bei einer deutschsprachigen Gruppe mindestens ungewöhnlich. Deutsche Untertitel waren aber zur Sicherheit vorhanden. Und so erfuhren wir, dass vier Gäste nie aus dem Hotel ausgecheckt hatten. Unsere Aufgabe war es nun, diesem Mysterium auf den Grund zu gehen. Die Kulisse des verlassenen Hotels war recht glaubwürdig gestaltet und hatte einen angemessenen, guten Standard. Sie litt allerdings unter einem sehr geringen Detailgrad, was gerade auf der eigentlich großen Fläche wenig Raum zum Erkunden ließ. Außerdem konnte man immer recht eindeutig erkennen, wo im Laufe des Spiels eine Tür oder Ähnliches aufgehen würde. Die Gruselelemente des Spiels bedienten sich klassischen Mitteln, waren mal mehr mal weniger gut ins Spielgeschehen integriert, konnten aber bei ein paar von uns trotzdem für den ein oder anderen Erschrecker sorgen. Ein kleines Highlight gegen Ende des Spiels kam außerdem gar nicht richtig zur Geltung, hier hätte mehr Stimmung und ein größerer Überraschungsmoment erzeugt werden können. Der Alma Park selbst beschreibt “Nightmare Hotel” als “spannende und schaurige Atmosphäre, ohne den Bogen des leichten Gruselns zu überspannen” und das würde ich durchaus unterschreiben. Und auch wenn es richtige Horrorfans wahrscheinlich unbeeindruckt zurücklässt, kann ich mir “Nightmare Hotel” für wenig Horror erprobte Gruppen durchaus als spannende und nervenaufreibende Erfahrung vorstellen.

Rätsel

Vor Beginn des Spiels erfuhren wir von der Spielleiterin, dass es sich um ein vollständig technisches Spiel handeln würde. Für die Rätsel galt dies wohl nicht, denn sie waren zu großen Teilen haptischer Natur. Schlimm ist das aber nicht, schließlich öffnen wir gerne Schlösser und sind große Fans eher klassischer Spiele. Die Rätsel des Spiels waren aber recht rar gesät, vollständig linear gestaltet und ließen oft nicht mehr als zwei Beteiligte zu, für die anderen drei bedeutete dies: warten. Auch hier würde ein höherer Detailgrad helfen, so könnte man die Wartezeit mit Erkunden und dem Suchen nach neuen Hinweisen verbringen. Die Rätsel waren größtenteils recht klassisch und sollten für erfahrene Spieler*innen keine allzu große Herausforderung darstellen. Wir schienen aber nicht unseren besten Tag erwischt zu haben und hatten das ein oder andere Mal ein Brett vor dem Kopf. Hinweise konnte man mit einem Klick auf den Bildschirm erhalten, dafür musste man leider immer in den Anfangsraum zurück, was aufgrund einer bestimmten Mechanik, die die zwei Hauptbereiche voneinander trennte, sehr aufwendig war. Hilfreich waren die Tipps allerdings und so konnten wir schließlich alle Rätsel lösen. Normalerweise haben wir einen äußerst hohen Anspruch an uns selbst und holen uns nur im absoluten Notfall Tipps, aber auch hier kommt erneut der geringe Detailgrad zu tragen: Wenig Suchen lässt weniger Alternativlösungen zu und so waren wir hin und wieder ein bisschen gefrustet. Das Highlighträtsel des Spiels, ein Ouija-Bord, wies außerdem noch eine kleine technische Fehlfunktion auf und konnte so auch nicht sein volles Potential ausschöpfen. Ansonsten funktionierte aber alles einwandfrei, nicht selbstverständlich für ein so neues Spiel!


Fazit

Wie soll ich sagen: Wir hatten mehr erwartet. Insgesamt klingt die Review mit Sicherheit schlechter als das Spiel war. “Nightmare Hotel” bietet eine gute Kulisse, den ein oder anderen guten Erschrecker und sorgte auch bei uns für ein paar “Aha-Effekte”. Die Rätsel ließen uns aber insgesamt enttäuscht zurück. Die große Fläche des Spiels könnte viel mehr kleine Details und weniger kahle Wände vertragen und die Story war insgesamt eher wirr und erschloss sich uns nicht in Gänze. Schließlich hatte der Teil der Geschichte, den man auf der Website lesen konnte, absolut nichts mit dem Spiel zu tun. Der Alma Park kann gute Escape Games bauen, das hat “der Erbe Draculas” gezeigt. Diesen würde ich auch uneingeschränkt jedem*r empfehlen: ein gutes, schön gestaltetes Escape Game mit sehr verträglichem Gruselfaktor. Für “Nightmare Hotel” kann ich das leider nicht sagen, aber das Spiel ist noch sehr neu, also bildet euch gern eure eigene Meinung!

Kleiner Zusatz: Kurz nach Veröffentlichen dieser Review nahm der Inhaber des Alma Park, Dirk, mit uns Kontakt auf uns lies uns folgende Infos zukommen: „Deutsche Videos sind schon fertig, mussten wir aber erst anfertigen. Es wird noch 1-2 Rätsel eingebaut. Wobei die meisten Spieler um die 1 Stunde brauchen. Es wird auch noch ein wenig an der Atmosphäre gebastelt.“
Tolle Neuigkeiten!

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