Geldrausch – 66 Minuten

Location & Gamemaster*in

66 Minuten hatte seine Locations in ganz Neuwied verteilt und so machten wir uns, nach einer kurzen Pause zwischen Geldrausch und dem zuvor gespielten “Leichenschauschmaus”, auf den Weg zu einer größtenteils ungenutzten Einkaufsgalerie. Nach einer kurzen Suche fanden wir den Treffpunkt und wurden, wie für 66 Minuten üblich, mit einer schauspielerischen Einlage begrüßt. Das Intro war hierbei das erste Highlight des Spiels und zog uns ohne zu zögern zurück in die Welt der “Anti Schlabbeck Force”. Ohne zu viel verraten zu wollen, hatte das Intro den Charakter eines SEK Briefings, welches sehr konsequent und immer mit einem leicht sarkastischen Hintergrund, wortwörtlich über die Bühne gebracht wurde und uns als Spieler*innen geschickt integrierte. Großartig! Die Spielleitung ist uns während des Games nicht wirklich aufgefallen, was eine gute Spielleitung genauso auszeichnet wie eine*n guten Schiedsrichter*in. Nach erfolgreichem Abschluss des Spiels hatten wir zudem noch die Gelegenheit mit dem Eigentümer sowie einem Teil seines Teams zu sprechen und uns über verschiedene Lieblingsspiele auszutauschen. Ein gelungener Aufenthalt! 

Story & Atmosphäre

Wie bereits im vorherigen Teil berichtet, beginnt die Story bei 66 Minuten bereits mit, oder sogar vor dem Intro. Durch das eigene Universum rund um den Schlachter Schlabbeck und seine Widersacher der ASF, wirkt die ganze Story sehr schlüssig und immersiv auf der einen, sowie sehr absurd und grotesk auf der anderen Seite. Diese Absurdität zeigt sich aber immer in einem komödiantischen Mantel und ist somit ein absolutes Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal. Während des ganzen Zeitslots wurde die Immersion aufrecht erhalten und durch kleine Story-Pieces, Musik, Geräuschkulisse und kleine schauspielerische Einlagen intensiviert. Hier ist auch nochmal ein deutlicher Sprung im Vergleich zu “Leichenschauschmaus” zu erkennen. Das “Kneipen-Theme” des Games wurde absolut authentisch umgesetzt und ist zwischen den viel genutzten Laboren und rustikal eingerichteten Büros eine sehr erfrischende Abwechslung.

Rätsel

Die Rätsel waren eine Mischung aus Geschicklichkeit, Logik und der Suche nach notwendigen, sowie optionalen Gegenständen. Sie waren immer einwandfrei in das Geschehen eingebunden und kamen uns zu keinem Zeitpunkt fehl am Platz vor. Auch die sonst manchmal recht nüchtern dargestellten Logikrätsel, wurden hier in die Kulisse integriert und brachten in der Regel ein haptisches Element mit sich. Auch, wenn ich die Rätsel nicht als die große Stärke bezeichnen würde, fallen sie auf keinen Fall ab, stellten uns vor eine doch recht ordentliche Herausforderung und waren abwechslungsreich wie kreativ. Mit unserer recht großen Gruppengröße von fünf Personen hatten wir zudem nie den Eindruck jemand wäre beschäftigungslos geblieben. Im Gegenteil: wir konnten uns hier und da gut aufteilen, ohne auf der anderen Seite großartig etwas zu verpassen. 

Fazit

Als wir damals im Juli 2020 nach Neuwied fuhren, wussten wir noch nicht so richtig, was uns erwarten würde. Zurück fuhren wir mit einem sehr guten Gefühl. 66 Minuten ist ohne Frage einer der besten Anbieter Deutschlands und erst recht in unserer näheren Umgebung. Geldrausch im Speziellen ist ein absolutes Highlight und sollte auf jeder “Must-Play”-Liste von Escape Game Fans aus der Gegend seinen Platz finden. Die immersive, wenngleich nicht immer ganz ernste Erfahrung, findet genau den richtigen Grat zwischen Story und Rätseln. Hier werden sowohl Fans klassischer Escape Games, als auch Experience-Liebhaber*innen auf ihre Kosten kommen. Ein spaßiges Erlebnis ist garantiert! Aber Achtung: Das ASF-Universum ist groß und so werden auch wir früher oder später unseren Weg zurück nach Neuwied finden. Auf bald!