Die Reise in den Wahnsinn – ExitZone Düsseldorf

Mit einigen, wenigen Kniffen könnte dieses Spiel sicherlich gut aufgepeppt werden, denn die Basis für ein schönes Spiel besteht hier bereits.

Quickfacts

🏆 Bewertung DE:

4,3/10

🌍 Bewertung GL:

3,5/10

😈 Schwierigkeit:

1/5

👻 Scare-Faktor:

0/5

💰 Preisklasse:

1/3

📆 Zeitpunkt:

Februar ’22

📍 Ort:

Düsseldorf, Deutschland

🤹‍♂️ Spieler*innen:

Kleber, Wasserwaage

📢 Tags:

Quelle: www.exitzone.de

HammerHolzKleberNagelWasserwaage
DE5,53
GL4,52,5

Mit einigen, wenigen Kniffen könnte dieses Spiel sicherlich gut aufgepeppt werden, denn die Basis für ein schönes Spiel besteht hier bereits.

Wasserwaage

Location & Gamemaster*in

Am äußeren, östlichen Rand Düsseldorfs befindet sich eine der Locations der ExitZone Kette, die in Deutschland in mehreren Städten zu finden ist und für Spiel und Spaß stehen. Ungefähr 15 Autominuten, oder 25 Minuten mit dem ÖPNV von der Düsseldorfer Innenstadt entfernt, findet sich die große Anlage, die mit jeder Menge kostenfreien Parkplätzen ausgestattet ist. An jedem Standort werden mehrere Gruppenaktivitäten, wie z.B. Lasertag oder auch Schwarzlicht Minigolf angeboten, es lässt sich also problemlos ein ganzer Tag vor Ort planen. Der Eingang des Gebäudes war nicht ganz ersichtlich ausgeschildert und auch innen angelangt mussten wir uns unseren Weg zu dem Escape-Room Bereich erstmal erfragen. Trotzdem wurden wir von mehreren Mitarbeiter*innen freundlich empfangen, konnten unsere privaten Gegenstände in einer weniger belebten Ecke wegschließen und wurden dann in den separaten Escape-Room Bereich geführt.
In einem schmalen, dunklen Flur mit Kinosesseln ausgestattet bekamen wir eine klassische Einführung und unsere Spielleiterin erzählte uns eine nicht ganz ausgefeilte Story, von der sie selbst auch nicht allzu überzeugt zu sein schien. 

Nach dem Spiel beglückwünschte sie uns sehr authentisch und schoss ein Polaroid Foto von uns, welches nun an unserem Kühlschrank hängt und eine schöne Erinnerung ist. Leider verabschiedete sie sich noch in den Räumlichkeiten von uns, weil sie schnell aufräumen wollte. Wir verließen den Raum also allein und hätten uns ein wenig mehr Freude am Kund*innenkontakt gewünscht.

 

Story & Atmosphäre

Die Story scheint hier wirklich zweckmäßig zu sein und lässt sich nur ansatzweise im Spiel wiedererkennen. Als Teil eines Ärzt*innen-Teams begeben wir uns in die Psyche eines komatösen Patienten, um ihn hoffentlich erfolgreich aufwecken zu können. Dass es sich hier um einen Wissenschaftler handelt, der kurz vor dem Koma eine geniale Idee gehabt haben soll, spiegelt sich im Spiel leider nicht wider und scheint lediglich eine Zusatzinformation zu sein, die die Geschichte etwas ausschmücken soll. Das Spiel betraten wir außerdem ausgestattet mit Laborkitteln, welche uns durch die fehlende Immersion leider eher fehl am Platz vorkamen, als dass sie etwas dafür taten. 

Die Bilder auf der Website sahen für uns sehr ansprechend aus und schienen einen Escape Room zu versprechen, der anders und spannend ist. Leider stellte sich vor Ort schnell heraus, dass diese vier Fotos auf der Website im Prinzip schon das ganze Spiel abbilden, da es sich hier tatsächlich um nur einen einzigen Raum handelt. Dies scheint uns nicht ganz zeitgemäß zu sein und zog die Bewertung des Spiels leider deutlich herunter. Allein ein kleiner, weiterer Raum hätte den Spielspaß erhöht und der riesigen Location sicherlich auch keinen Abbruch getan.

Auch wenn das Spiel nicht mit Immersion oder Story überzeugen konnte, wird es uns durch das besondere und für uns bisher einmalige Design trotzdem lange im Kopf bleiben.

Rätsel

“Die Reise in den Wahnsinn” besteht aus wenigen, klar voneinander abgegrenzten Rätseln, die sich alle parallel lösen lassen. Es gibt keine vorgegebene Reihenfolge, stattdessen aber ein klares “Belohnungssystem”, das direkt anzeigt, wenn eins der Rätsel gelöst wurde. So kann man den eigenen Fortschritt jederzeit gut einschätzen, was uns zwar gut gefiel, aber für viele Spieler*innen sicherlich ein No-Go ist und einen Teil der Immersion nimmt. 

Die Rätsel machten uns alle Spaß, bestanden aus elektronischen Mechanismen sowie klassischen Schlössern und Keypads und hatten definitiv einen visuellen Fokus, was erfrischend war. Leider waren einige der Rätselobjekte schon von vielen Gruppen gezeichnet und eine technische Kleinigkeit funktionierte bei unserem Besuch nicht. Unsere Spielleiterin wies uns zwar direkt zu Beginn darauf hin und half uns dabei, dieses Problem zu umgehen, aufgrund der geringen Rätseldichte bleibt so etwas aber einfach stärker im Kopf. Insbesondere bei einem Rätsel taten wir uns schwer, da das Spiel etwas von uns verlangte, was normalerweise in jedem Escape-Room Intro als Paradebeispiel für “Don’t do it” dient. Obwohl das Spiel so eine kleine Fläche hatte, fielen wir doch auf das ein oder andere Ablenkungsmanöver herein, was gute Spiele immer ausgzeichnet. Trotzdem verließen wir als 2er Team das Spiel nach ca. 35 Minuten, die Schwierigkeit könnte man also guten Gewissens noch etwas hochschrauben.


Fazit

“Die Reise in den Wahnsinn” hatten wir uns etwas anders vorgestellt, denn ein wirklich kleines und eher altmodisches Spiel erwartet euch in der Düsseldorfer ExitZone. Trotzdem hatten wir hier keine durchweg schlechte Erfahrung. Die Rätsel und das Design des Spiels sind wirklich kreativ und werden uns noch länger im Gedächtnis bleiben. Leider merkt man bei großen Ketten, die sich nicht ausschließlich auf Escape Rooms spezialisieren, dass die Liebe fürs Detail und den Kund*innenkontakt etwas unter der Masse an Angeboten leidet (auch hier gibt es natürlich Ausnahmen!). Mit einigen, wenigen Kniffen könnte dieses Spiel sicherlich gut aufgepeppt werden, denn die Basis für ein schönes Spiel besteht hier bereits. 

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