The Dark Forest – Escape Stories

Und ihr werdet laufen, viel laufen – und vielleicht so wie ich, euch auch mal auf die Fresse legen…

Quickfacts

🏆 Bewertung DE:

9,3/10

🌍 Bewertung GL:

8/10

😈 Schwierigkeit:

2/5

👻 Scare-Faktor:

4/5

💰 Preisklasse:

3/3

📆 Zeitpunkt:

September ’22

📍 Ort:

Wuppertal, Deutschland

🤹‍♂️ Spieler*innen:

Hammer, Holz, Kleber, Nagel, Wasserwaage

Dunkelheit, Tod, Enge Räume, Berührung, Laute Geräusche, Darstellung von Gewalt

HammerHolzKleberNagelWasserwaage
DE999,59,59,5
GL8,5788,58

Und ihr werdet laufen, viel laufen – und vielleicht so wie ich, euch auch mal auf die Fresse legen…

Hammer

Location & Gamemaster*in

Es war vor “The Dark Forest” schon eine gute Weile her, dass wir uns zu fünft zusammengefunden hatten, um einen Escaperoom zu spielen. Nach tatsächlich mehreren Monaten Durststrecke hatten wir es endlich geschafft, diesen Termin zu finden und uns nach Wuppertal zu Escape Stories aufzumachen. Die Location ist recht versteckt gelegen in einem kleinen Innenhof im Stadtteil Wuppertal-Barmen. Mit der Bahn zwischen 15-30 Minuten vom HBF entfernt. Wenn man mit dem Auto anreist, sollte man etwas Zeit für die Parkplatzsuche einplanen, da hier viele Parkmöglichkeiten nur für Anwohner*innen sind. Nach etwas Zeit hatten wir dann aber auch einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe gefunden. Zu der/m Gamemaster*in kann man nicht allzu viel sagen, ohne zu spoilern. Ich denke aber, jede*r die/der dieses Spiel bucht, ist sich bewusst, dass hier Schauspieler*innen vorkommen – so leiten auch die Gamemaster*innen aus einer Rolle heraus. Schon vor dem Betreten der Location mussten wir das typische Regelwerk für Escape Rooms ausfüllen und unterschreiben. Hier wird auch mitgeteilt, dass wenn man nicht mehr kann und raus will, einfach ein X mit den Armen in die Kamera machen soll, dann wird man rausgeholt – was wohl auch schon des Öfteren vorgekommen ist. Beim Betreten der Location wurden wir nicht begrüßt, denn es war niemand da – was aber dazu gehörte. Wir konnten noch kurz den Gang zur Toilette machen, seine Sachen verschließen und schon ging es los.

Story & Atmosphäre

Von Anfang an kam ein leicht mulmiges Gefühl auf, wenn man die Location betritt. Ohne wirkliche Einführung ging es eigentlich direkt los. Die Story ist recht simpel – eine Gruppe von Blogger*innen ist in einem Wald verschwunden und wir gehen dem Ganzen auf die Spur. Während des Spiels schreitet man immer weiter in der Story voran, auch wenn sich hier ein paar kleine Logikfehler eingeschlichen haben, war die Story stets mit dabei und man hat sogar mit der Protagonistin richtig mitgefiebert, auch wenn man nur vor ihr weglaufen wollte. Die Atmosphäre ist das, was das Spiel so großartig macht. Von Beginn an herrschte eine angespannte Grundstimmung und diese wurde schlimmer und schlimmer, beängstigender und irgendwann einfach nur noch zum Weglaufen. Man sollte dieses Spiel wirklich nicht mitspielen, wenn man schon bei leichten Gruselräumen zu viel bekommt. Selbst ich (Hammer), der wirklich sehr abgehärtet ist und die meisten Spiele wohl mit einer 0-1/5 auf unserer “Grusel-Skala” bewerten würde, hatte hier einen enorm hohen Adrenalinspiegel und das von ca. Minute 5 bis ganz zum Schluss. Die Geräuschkulisse war durchgehend passend und hat dazu beigetragen, dass wir nie wirklich runterkommen konnten. Genauso wurden die Lichteffekte sehr gut eingesetzt und wir hatten das Gefühl, wir seien nirgends sicher. Vor allem aber auch weil wir nie mehr als 2 Meter sehen konnten und die Dunkelheit einfach überall war – selbst unsere Taschenlampen haben uns nicht viel geholfen. Die Schauspieler*innen haben ihren Job einfach perfekt umgesetzt und das macht das ganze Spiel einfach großartig.

Rätsel

Die Rätsel sind vielleicht nicht die große Stärke des Spiels, waren aber zum größten Teil gut in die Story eingebunden. Hier gab es aber 1-2 Ausnahmen, bei denen wir uns kurz dachten: „Warum ist das jetzt hier? / Warum müssen wir das jetzt machen?“. Trotzdem haben die Rätsel Spaß gemacht, waren abwechslungsreich und sind einfach durch die durchgängige Anspannung schwierig genug zu lösen. Auch wenn uns am Anfang eingetrichtert wurde, dass wir uns auf keinen Fall trennen sollten, gab es leider doch einen Punkt, an dem wir beim Lösen eines Rätsels auf einmal alle in verschiedene  Richtungen rennen mussten und auf einmal in 2 Gruppen unterwegs waren. Für 2 von uns war diese Erfahrung weniger lustig, für die anderen 3 aber umso mehr. Wir standen tatsächlich das ein oder andere Mal auf dem Schlauch und fragten uns wie oder wo wir jetzt weitermachen sollten. Das war aber eher dem geschuldet, dass wir uns nicht aufteilen konnten / wollten und somit nicht unseren üblichen Flow entwickeln konnten. Eine gute Kommunikation unter allen Spieler*innen ist auf jeden Fall von Vorteil, auch wenn man nicht zu laut kommunizieren sollte.


Fazit

Mit viel Vorfreude sind wir durch verschiedene vorher gelesene und gehörte Meinungen nach Wuppertal gefahren, natürlich auch mit dem Hintergrund, dass wir schon seit Monaten auf dem Trockenen saßen. Wir sollten nicht enttäuscht werden, denn mit „The Dark Forest“ ist es Escape Stories gelungen, ein, vor allem für deutsche Verhältnisse, extrem angsteinflößendes und geniales Horror-Spiel umzusetzen. Es gibt nicht viele Spiele, die uns auch im Nachhinein so gefesselt haben wie dieses. Aus unserer Sicht ist „The Dark Forest“ ein Muss für alle, die sich Horror-Fans schimpfen. Vielleicht wartet ihr aber noch ein paar Monate (Stand September ‘22), da der Anbieter das Spiel noch auf die ein oder andere (vielversprechende) Weise verbessern will. Wir haben das Spiel zu fünft gespielt (wie fast immer), würden es aber eher für 3-4 Spieler*innen empfehlen. Außerdem solltet ihr vielleicht Kleidung anziehen, welche ruhig dreckig werden kann – ihr seid schließlich in einem Wald. Und ihr werdet laufen, viel laufen – und vielleicht so wie ich, euch auch mal auf die Fresse legen…

Schreibe einen Kommentar